Alt. Gewalt. Was tun?!

Noch immer wollen viele Menschen nicht wahrhaben, dass eine erhebliche Zahl unter den älteren Menschen durch Gewalt körperlich, seelisch oder wirtschaftlich beeinträchtigt, verletzt, gekränkt und dauerhaft geschädigt wird.

Grundsätzlich gilt es zu unterscheiden zwischen Gewalt durch aktives Tun (körperliche und psychische Misshandlung, finanzielle Ausbeutung, Einschränkung des freien Willens) und der Vernachlässigung durch Unterlassung (z.B. Mangelernährung, Alleinlassen).

Eine eigene Frage ist die strukturelle Gewalt, d.h. wenn Menschen in einer Situation sind, in der sie in einer schlechten Lebenslage verharren müssen, obwohl es an sich Verbesserungsmöglichkeiten gäbe. Beispiele sind: nicht alternsgerecht ausgestattete Wohnungen oder einengende Vorschriften, denen man in manchen Heimen (z.B. streng geregelte Schlafenszeiten) unterworfen ist.

Es muss weiters zwischen den sozialen Situationen unterschieden werden. Gewalt kann überall dort vorkommen, wo alte Menschen leben: Zu Hause, im öffentlichen Bereich, in Alten- und Pflegeheimen, aber auch in Tageseinrichtungen oder in Krankenhäusern. Sie geschieht meist im Verborgenen, trifft nicht nur pflegebedürftige Menschen und tritt in allen Bevölkerungsschichten auf. Charakteristisch für das Feld des Altenmissbrauchs ist das Problem der fließenden Grenzen. Auch sind Schädigungen oft schwer nachweisbar, weil Symptome von Misshandlung nicht immer eindeutig von Symptomen des Alterns unterschieden werden können.

Programm:

09:30 Uhr: Gewaltneigung verstehen und bestehen. Leben zwischen Angst und Vertrauen
Univ.-Prof. em. Dr. Paul Zulehner, Lehrstuhl Pastoraltheologie Univ. Wien

10:15 Uhr: Alt, offline, exkludiert? Einblicke in die Forschung zu digitaler Exklusion im Alter
Dr.ⁱⁿ Vera Gallistl BA MA, Kompetenzzentrum Gerontologie Karl Landsteiner Privat-Univ. Gesundheitswissenschaften Krems

11:30 Uhr: Gewalt von und gegen alte Menschen. Ursachen und Lösungsansätze
Doz. Dr. Gerald Gatterer, FH OÖ, Campus Linz und Institut für Alternsforschung Sigmund Freud Privat-Univ. Wien

12:15 Uhr: Gewalt im Alter – gerichtsmedizinische Einblicke
Univ.-Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ med. Sarah Heinze, Diagnostik- & Forschungs- institut Gerichtliche Medizin, Medizinische Universität Graz

13:00 Uhr Podiumsdiskussion

Dr.ⁱⁿ Christine Haiden, Journalistin und Autorin diskutiert mit:

  • Bettina Bogner-Lipp, MA | Pro Senectute
  • Dr. Michael Halmich LL.M. | Jurist und Ethikberater im
  • Gesundheitswesen, FORUM Gesundheitsrecht
  • Dr. Josef Hörl | Institut für Soziologie, Univ. Wien
  • DGKP Manfred Schmidhuber | Diakonie OÖ
  • Mag.ª Eva Schuh | Gewaltschutzzentrum OÖ

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9

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