33.469 Menschen waren im Oberösterreich im September 2024 arbeitslos, um fast 5.000 Personen mehr als im gleichen Vorjahresmonat (+17,3%). Alle Bezirke sind betroffen, besonders gravierend ist der Anstieg in Braunau mit 35,6%.
In Oberösterreich wirken die AMS-Schwerpunktprogramme für Jugendliche und junge Erwachsene, hier ist der Zuwachs (7%) moderat ausgefallen. Das ist gut. Entscheidend ist, weitere Zielgruppen (Langzeitbeschäftigungslose, Menschen mit Migrationsbiografie etc.) jetzt zu unterstützen, damit sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wenn es einen konjunkturellen Aufschwung gibt. Trotz des Rückgangs bei den offenen Stellen (-24%) werden in Oberösterreich viele Fachkräfte gesucht. Hier gegenzusteuern, ist eine wichtige Investition.
Leider ist das Gegenteil der Fall, weil das Budget des AMS OÖ für 2025 sogar geringer sein wird als 2024. Die dringend benötigten Angebote der Sozialökonomischen Betriebe, Arbeitstrainingszentren, überbetrieblichen Berufsausbildungen und Beratungsangebote werden schon das zweite Jahr in Folge reduziert.
Für die politischen Parteien sind Rezession und Arbeitsmarkt sicher wichtige Themen in den Koalitionsverhandlungen. Unser Appell an die kommende Bundesregierung ist, so schnell wie möglich ein Zusatzbudget für das AMS für 2025 zu beschließen. Damit können die dringend erforderlichen Sonderprogramme umgesetzt werden. Die Kürzungen sind kontraproduktiv. Es aus der Arbeitslosigkeit zu schaffen, bedeutet für Betroffene nicht nur mehr Teilhabe und die Verhinderung von Armut, sondern bewirkt auch, dass sie wieder in unser Sozialsystem einzahlen und unseren Sozialstaat sichern können.
Josef Pürmayr, Sozialplattform OÖ