Österreich ist im Bereich der Wiederverwendung von Gütern gerade dabei, ins Spitzenfeld der EU aufzurücken. Dazu tragen ganz wesentlich sozialökonomische Betriebe (SÖB) bei, die Wiederverwendung mit Arbeitsmarktintegration, niederschwelliger Qualifizierung und geförderter Beschäftigung benachteiligter Menschen verbinden. Auch im EU-Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft wird die Pionierrolle der Sozialwirtschaft bei der Transformation und bei der Schaffung und Qualifizierung von Green Jobs hervorgehoben.
Die sozialökonomischen Betriebe werden derzeit primär durch das AMS gefördert. Der AMS-Fokus liegt aber nicht auf der Stabilisierung der zirkulären Geschäftsfelder der SÖB, sodass Förderungen und Transitplätze oftmals kurzfristig gekürzt werden. Das wiederum erschwert stabile und langfristige Kooperationen der SÖB mit Kommunen und Privatunternehmen.
Über 70 AMS geförderte Soziale (Beschäftigungs-)Unternehmen (SÖBs, GBPs) leisten östereichweit in der Zukunftsbranche der Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Beitrag zu ökologischer Nachhaltigkeit und sind mit ihrer Expertise im Bereich Re-Use ein zentraler Kooperationspartner der (Kreislauf-)Wirtschaft. Die Sozialbetriebe sind dabei in den Sektoren Abfallwirtschaft, Bau-/Nebengewerbe, Reparatur, Second-Hand-Shops, Textil und Upcycling tätig.
In Oberösterreich gibt es mit ALOM, Bildungszentrum Salzkammergut, FAB und Volkshilfe vier Soziale Unternehmen mit mehreren Standorten, wo insgesamt 299 Transitarbeitskräfte und 61 Trainingsplätze in der Kreislaufwirtschaft zur Verfügung stehen.
Die Verbindung des arbeitsmarkt- sowie des klimapolitischen Potenzials von bewährten Sozialen (Kreislaufwirtschafts-)Unternehmen ist mit alleiniger arbeitsmarktpolitischer Verantwortung nicht möglich. Beide Bereiche sind von hohem gesellschaftlichen Interesse, aber derzeit nicht marktfähig und benötigen daher eine Weiterentwicklung der existierenden Fördermodelle. Das Netzwerk arbeit plus hat zu diesem Thema eine interessante Broschüre erstellt.
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