arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich appelliert an die Politik eine Budgetverteilung mit nachhaltigem Weitblick vorzunehmen
Um die Klimaziele zu erreichen, erfordert es tiefgreifende Veränderungen in unserer Art zu wirtschaften und zu arbeiten. Die rund 200 Sozialen Unternehmen im Netzwerk von arbeit plus haben als primäres Ziel die Reintegration von langzeitbeschäftigungslosen Menschen in den Arbeitsmarkt. Weniger bekannt ist ihr Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit. Sie bieten Green Jobs an, über 70 der Sozialen Unternehmen sind bereits in der Kreislaufwirtschaft aktiv. Das macht sie zu einem zentralen Kooperationspartner der (Kreislauf-)Wirtschaft, Soziale Unternehmen tragen somit zur Erreichung der österreichischen Re-Use- und Klimaziele bei. Außerdem haben gerade Soziale Beratungsunternehmen großes Potential bei der Sensibilisierung sozial und ökonomisch benachteiligter Personengruppen für ökologische Nachhaltigkeit und die Bewältigung der Klimakrise.
Nachhaltigkeit mehr als nur ein leeres Schlagwort
Der Arbeitsmarkt der Zukunft ist längst in der Gegenwart Sozialer Unternehmen angekommen. Die Kleidersortierung vieler Carla-Geschäftsstellen ist längst bekannt. Aber auch im Bereich der Mobilität tut sich viel. Beim Sozialen Unternehmen „bicycle“ in Graz beispielsweise werden an insgesamt vier Standorten Fahrräder von langzeitarbeitslosen Menschen repariert und gewaschen. Das DRZ in Wien wiederum ist das Demontage- Recyclingzentrum der Wiener Volkshochschulen. Hier werden bis zu 40 Tonnen Elektroschrott pro Woche von Erwerbsarbeitslosen verwertet und recycelt. Es kleiner Teil davon ist in Geschäften als Schmuckstücke unter dem Label „trash-design“ zu finden.
Den ökologischen Mehrwert Sozialer Unternehmen in der Budgetverteilung zu ignorieren ist verantwortungslos
Sabine Rehbichler, Geschäftsführerin von arbeit plus Österreich:
“Der ökologische Mehrwert von Sozialen Unternehmen ist von zunehmender Bedeutung für die Gesellschaft. Wir entscheiden tagtäglich über den Arbeitsmarkt der Zukunft und sollten das mit einem wachsamen Auge planen. Diese Entscheidungen müssen neben Marktorientierung klug und sozial, wie ökologisch nachhaltig getroffen werden.”
Auch Manuela Vollmann, Vorstandsvorsitzende von arbeit plus und Geschäftsführerin von ABZ Austria bringt die Verschränkung von sozialen und ökologischen Mehrwert Sozialer Unternehmen auf den Punkt:
„Die Anforderungen des Arbeitsmarkts verändern sich kontinuierlich. Wir können es uns nicht leisten in der Ausbildung jemanden zurückzulassen. Die Zeit, sich in der Budgetplanung für Menschen und Umwelt zu entscheiden und in Soziale Unternehmen zu investieren, ist jetzt!“
Wenn wir die Ziele des Green Deals bis 2050 erreichen wollen, ist es unverzichtbar alle Menschen und alle verfügbaren Ressourcen dafür mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten. Soziale Unternehmen haben ihren sozialen und auch ökologischen Mehrwert längst unter Beweis gestellt. Es wird neben hochspezialisierten Fachkräften auch Arbeitskräfte mit niederschwelligeren Green-Jobs-Qualifikationen brauchen.
In Soziale Unternehmen zu investieren, bedeutet in eine klimafitte Zukunft zu investieren.
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