Leere Seiten, laute Botschaft

Liebe Leserin, lieber Leser!

Nach über 30 Jahren erscheint mit dieser Ausgabe der letzte Rundbrief der Sozialplattform OÖ. Stagnierende Abo-Zahlen, veränderte Lesegewohnheiten, ein beschleunigtes Informationstempo sind wichtige Entscheidungskriterien für den Vorstand gewesen, den Rundbrief nicht fortzuführen. Steigende Produktions- und Versandkosten bei stagnierenden Einnahmen führen dazu, dass die Entscheidung für das Ende des Rundbriefes ganz wesentlich auch ökonomisch begründet ist - so wie in anderen Bereichen der oö. Sozialwirtschaft geht auch bei der Sozialplattform OÖ die Budgetausstattung aus Mitteln der Öffentlichen Hand zurück. Wir müssen einen Teil unserer Leistungen einschränken. Den Rundbrief können wir nicht mehr aus anderen Einnahmen querfinanzieren.

Die leeren Seiten werden Sie verblüffen. Sie sollen symbolisieren, dass ohne ausreichende Finanzierung Quantität und Qualität von Dienstleistungen nicht aufrechterhalten werden können. Das betrifft nicht nur die Sozialplattform OÖ mit ihrem Rundbrief. Es betrifft viele Bereiche der oö. Sozialwirtschaft, in denen unsere Mitglieder und soziale Organisationen über den Mitgliederbereich hinaus ihre Leistungen erbringen. Exemplarisch ist hier der Bereich der arbeitsmarktintegrativen Angebote des AMS. Das oö. AMS-Budget sinkt seit zwei Jahren in Folge, Angebote für arbeitslose Personen müssen heruntergefahren werden, die Realität sind Personalkündigungen und Standortschließungen in sozialen Unternehmen. Die Reduzierung von arbeitsmarktintegrativen Angeboten ist völlig paradox – so wie leere Seiten in einem Informationsmedium. Die Arbeitslosenzahlen steigen in OÖ in fast allen Kategorien ca. doppelt so hoch als im Bundesdurchschnitt. Gleichzeitig ist das AMS gezwungen, mangels ausreichender Budgetausstattung kräftig die Angebote zu reduzieren.

Die leeren Seiten stehen auch für ein neues Kapitel in der Öffentlichkeitsarbeit. Unsere Informationen erhält man in Zukunft verstärkt

  • in den sozialen Medien,
  • in unserem Newsletter (unbedingt bestellen und Interessierten empfehlen) und
  • auf unseren Websites.

Wir wollen damit unseren Mitgliedern und der interessierten Öffentlichkeit Information bieten, die einerseits kurzfristig und schnell zu tagesaktuellen Themen geliefert werden, und andererseits anlass- und themenbezogen auch tiefgehend und diskursorientiert aufbereitet sein können.
Die Leerseiten in diesem Heft bedeuten nicht, dass wir nichts mehr zu sagen haben. Die Sozialplattform OÖ bleibt nach wie vor eine starke Stimme für einen existenzsichernden Sozialstaat und für die Interessen von gemeinnützigen sozialen Organisationen. Wir bleiben weiterhin Informationsdrehscheibe für die Sozialwirtschaft in Oberösterreich.

Wir bleiben AKTIV, MUTIG, VEREINT.
Danke an alle Autor:innen, die in der Vergangenheit Beiträge für den Rundbrief verfasst haben.

Magdalena Danner und Josef Pürmayr
Sozialplattform OÖ

Magdalena Danner und Josef Pürmayr (Bild: Nell Leidinger)

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