Planungssicherheit
Sehr erfreulich, dass gestern die Kollektivvertragsverhandlungen in der privaten Sozialwirtschaft abgeschlossen werden konnten. Das ist gut für die Unternehmen und die mehr als 100.000 Beschäftigten in der Branche und verbessert die Planungssicherheit in eher turbulenten Zeiten. Ich habe eigentlich mit einer weiteren Verhandlungsrunde gerechnet, die Positionen lagen doch noch weit auseinander. Der frühzeitige Abschluss ist für mich der Nachweis, dass die Verhandlungen in einem konstruktiven und wertschätzenden Prozess stattgefunden haben.
Das Gehaltsplus von 4 Prozent liegt ca. 0,5 Prozent über der rollierenden Inflation. Das bringt einen deutlichen Kaufkraftgewinn für die Beschäftigten. Mit der kräftigen Erhöhung des Flexibilisierungszuschlags wird die gut gelebte Praxis belohnt, kurzfristig für Kolleg:innen einzuspringen. Das alles sind Vorteile für die Angestellten, die sie auch wirklich verdienen.
Für die Unternehmen wird es wichtig sein, dass sie diese kollektivvertraglichen Verpflichtungen auch vollständig abgegolten bekommen. Die Unternehmen in der privaten Sozialwirtschaft übernehmen wichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge, die weitaus überwiegende Mehrzahl der Unternehmen erfüllt diese Aufgaben im Auftrag der Öffentlichen Hand. Im Bereich der Daseinsvorsorge braucht es - besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten – quantitativ und qualitativ ausreichende Leistungen. Sozialwirtschaft bedeutet, Leistungen zum Nutzen der Gesellschaft zu erbringen. Das dafür ausgegebene Geld sehe ich auch als Investition in den gesellschaftlichen Zusammenhalt, welcher die Basis unseres gedeihlichen Wohlfahrtstaates bildet.
Josef Pürmayr, Sozialplattform OÖ