Die vom AMS OÖ veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für Oktober 2024 zeigen besorgniserregende Entwicklungen, insbesondere in Oberösterreich. Gerade bei Personen, die über ein Jahr auf Arbeitssuche sind.
- Vergleicht man die oö. Arbeitslosenquote von Oktober 2023 und 2024 zeigen sich deutliche Anstiege. Insgesamt sind aktuell fast 34.000 Personen auf Jobsuche in unserem Bundesland und damit ähnliche viele Personen, wie etwa in Leonding oder Traun leben.
- Besonders deutlich fiel auch der Anstieg bei den langzeitbeschäftigungslosen Personen aus. Das sind Menschen, deren AMS-Vormerkperiode (z.B. Arbeitslosigkeit oder Schulung) länger als ein Jahr dauert und sofern überhaupt nur kurz (max. 62 Tage z.B. durch eine Arbeitsaufnahme) unterbrochen ist.
- Die Anzahl der Personen, die von dieser sich verfestigenden Arbeitslosigkeit betroffen ist, nahm im Jahresvergleich deutlich zu: Im Oktober 2024 waren knapp 7.900 Personen in OÖ langzeitbeschäftigungslos und damit fast um 30% mehr als im Oktober 2023. Fast jede:r vierte Arbeitslose in unserem Bundesland ist damit langzeitbeschäftigungslos.
Laut WIFO Monatsbericht 5/2024 weisen drei Personengruppen ein besonders hohes Risiko auf, länger eine Beschäftigung zu suchen: Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss, ältere Personen ab 50 Jahren und jene Arbeitssuchende, die gesundheitliche Einschränkungen haben. Je mehr dieser Risikofaktoren eine Person in sich vereint, umso schwieriger, im Falle von Arbeitslosigkeit ohne gezielte Förderung und Unterstützung wieder Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden.
Dies unterstreicht die Wichtigkeit von Maßnahmen zur Vermeidung und Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit – wie sie zuletzt auch vom AMS Oberösterreich angekündigt wurden. Allerdings ist festzuhalten, dass das AMS-Förderbudget bundesweit für 2025 um 95 Millionen Euro gekürzt wurde.
Unserer Einschätzung nach ist das ein Fehler, der noch im Jahr 2025 durch zusätzliche arbeitsmarktpolitische Fokusprogramme der Bundesregierung korrigiert werden sollte. Insbesondere ist es wichtig, Ausgrenzungsrisiken am österreichischen Arbeitsmarkt zu verringern. Hier gibt es Nachholbedarf.
Empfehlung für weiterführende Information: A&W-Blog | Hohes Ausgrenzungsrisiko macht eine gut ausgebaute aktive Arbeitsmarktpolitik notwendig
Manuela Hiesmair, Sozialplattform OÖ